Entstanden: 23. Juni 1958

Landeinwärts floh mit dem Wind von dem bebenden Meer die Woge
der Nymphen.
Das Rotlicht hielt auf an der Strasse und staute die Woge der Nymphen, 
denn vom Strand rasten zurück zur Stadt 
nach einem langen Wasserwochenende die Wagen. 
05 Und es gab kein Schild „Nymphenwechsel“. 

Die Woge der Nymphen staute sich, stockte. Die Frage: 
Warum nicht weiter? drehte sich, Windmühlen, im Wind immer
weiter. // 07v

Vom Berghang jenseits liefen mit dem Sturm herab die Giganten, 
die Bräute zu holen. 
10 Das Rotlicht hielt sie auf an der Strasse und staute das Geröll der 
Giganten; 
denn vom Strand rasten zurück zur Stadt nach einem langen 
Wasserwochenende die Wagen. 
Und es gab kein Schild „Gigantenwechsel“. 

Der Sturz der Giganten staute sich, stockte. Der Zorn 
„Warum nicht weiter?“ blieb, Felsblöcke, liegen. 

15 Die Wagen rasen noch heute vom Strand 
zur Stadt nach langen Wasserwochenenden zurück.
Furchtlos. Sie meinen, die Windmühlen und die Felsen 
bleiben, bloss weil Rotlicht ist, gegenüber einander 
stehn an der Strasse, für immer, für immer.

Infos
  • Details: V. 11 Emendation: WasserWochenende → Wasserwochenende;
  • Besonderes: Schwarze Tinte; Blatt beidseitig beschrieben
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Tinte
  • Signatur: A-5-d/05_011
  • Seite / Blatt: 07r/v