Entstanden: 14. Mai 1952

Mond ist gross als Lampe uns entzündet,
Glocke giessend lichten Klang ins Ried; 
wo die Vögel, halb im Schlafe, plätschern 
schwebt uns bald die Fülle Lichts ums Haupt: 

05 von des Tages wirrem Weg bestaubt, 
lechzen wir im nächtigen Quell zu plätschern 
und zu lassen fürs Gebirg das Ried, 
wo sich jäh der nackte Busch entzündet. 

Seine Flamme, Mond verdrängend, kündet 
10 jenen Vogel, der sich selbst verbrannt:
nahe Ankunft mit entblössten Füssen 
wir erflehen, dass uns selbst erneut 
Phönix, sammelnd Glieder, die zerstreut, 
Asche rings, dass mit behenden Füssen 
15 wir uns, wenn uns Haut und Haar verbrannt, 
nahn der Ödnis, die den Gipfel kündet.

Infos
  • Besonderes: Verso: Abgebrochenes Typoskript↑ (Wenn uns andre immer höhnt die Wölbung)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/03_019
  • Seite / Blatt: 01