Tag, wo vor Himmels roher Röte
fällt des Tempels metallene Wandung
und aus den Kammern die Kämpfe quellen:
Klageton der Hörner dröhnt
05 Siechen ins geborstne Ohr,
und sie werfen blutige Laken fort.
Aber auf der Schwelle hebt der Sänger
lauteren Kelch des Lieds
zum Flammenmund empor, um ihn zu stillen,
10 der unersättlich säuft
die Wasser auch der tiefsten Bergeshöhlen
und stillt ihn wirklich:
Da die Najaden alle auf dem Trocknen röcheln,
erlischt die Röte überm wüsten Feld,
15 eine schwarze Kruste deckt das erstarrende Metall
des Tempels alten Ort,
darin die Kämpfer sich ernüchtert winden.
Des Bläsers müden Lippen ist das Horn entfallen. // 02v
Und die Nackten raffen
20 schwarze Fetzen zitternd ans Gebrest.
Den Sänger frass des Tores stürzende Glut.