Entstanden: 04. April 1952

Empor dreht hoch die Säule aus Porphyr,
bis wo der gipserne Torso höhnisch 
sie krönt: der starke Tänzer stets am selben Ort 
bewegt, besitzend dennoch diese ganze Grotte, 
05 die sich unendlich ins Gebirge[,] dehnt 
ins schwere, gelockert nur durch diese Grotte: 
wir ahnen alle nur die ferne Wölbung, 
wenn Tropfen uns fallen in das Haar. 
Hier tanzt die Säule, dreht sich nach Gesang 
10 der Mädchen dort am Quell, 
immer gehöhnt vom Torso, alberner Bekrönung, 
der sich wiegt, der gipserne, und schnell sich 
schmiegt der runden Drehung, 
fangend vom Licht des Morgens, 
15 – Taube, die fällt durch eine kleine Lücke 
auf einmal herab –, den ersten Strahl, 
vom Licht des Morgens immer grinsend, schäbig.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript (Ianiculus), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/03_010
  • Seite / Blatt: 01