Entstanden: 31. März 1952

Moder hängt an Rosenkränzen,
die da schwanken her und hin, 
hin und her von Säul zu Säule, 
opfern finstern Götterbildern 
05 moderigen Zweifelduft. 
Kränze von dem Obelisken 
schwanken zu den Obelisken, 
Obelisken hier und dort, 
hängen, schwanken Rosenkränze. 
10 Zweifeldüfte nachts vom Tempel 
tragen Knaben zu dem andern 
Tempel, Mädchen ahnungslos, 
bringen faule Moderkränze, 
Rosenkränze Moderkränze, 
15 weiss im Zweifelduft am Morgen. 
Finster schaun die Götterbilder, 
finster von den Säulen her, 
zürnend auf die Rosenkränze, 
hoch einander warf sie hin 
20 Obelisk dem Obelisken. 
Nacht, nur Nacht die Rosen zeitigt, // 04
Dämmerung sie eilig fällt, 
schwanken eine kurze Zeit 
modrig noch von Säul zu Säule: 
25 Kränze, Kränze, Rosenkränze, 
moderige Rosenkränze.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskripte↑ (Ianiculus), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/03_009
  • Seite / Blatt: 03-04