Entstanden: 08. Februar 1952

Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum,
der Halle Kühle, triefend übern Saum 
des kahlen Gartens ins Verlies, 
wo hellste Blume Blatt und Düfte liess 
05 dem dumpfen Ruche und dem eklen Span: 
wo ist der Uhu, der dies Ärgste sann 
dem kindischen Träumer, der am Wege gab, 
wohl unbedacht, dem Schlaf, 
sich, alpbeschwertem Grab. 
10 Und bist erwacht du an dem leeren Tisch: 
die Strasse draussen rülpst und kaut den hellen Fisch, 
der lebt und glänzt im klaren Element, 
ein gräulich schon verwesendes Gemisch, 
in ihrer Gier aus Gängern und Geknirsch 
15 der Strassenbahn: 
den Schergen fiel er hin 
und seine Reste Eingeweihte schaun, 
die seinen Thron und schön bewegten Sinn 
des Flossenspiels im Traume fahn.

Infos
  • Besonderes: Druckbuchstaben; verso: Typoskript (Wer das Fleisch noch duldet), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/03_001
  • Seite / Blatt: 01