Entstanden: 30. Mai 1951

Und der Engel fällt wie eine
grosse Blume von dem Himmel,
aus dem Purpur in Smaragd: 
also glänzt die grüne Woge, 
05 wo in Zelten auf dem Floss 
schläft der König. Dem Erwachten 
flammt der rote Baldachin 
in die Seele, und er sieht 
diesen schönen Boten, der ihm 
10 weist den Drachen, der heranschwimmt, 
schwarze Flügel spreitend. Aber 
von dem Goldgebälke giessen 
Engelrecken aus die Kelche 
Todesblutes auf den Drachen, 
15 den die Schlünde jäh verschlingen. 
Einzieht jetzt der Sieger-König 
in den endlich offnen Hafen // 04
in die aufgebrochne Stadt, 
setzt sich hoch auf der Estrade 
20 vor der Pfalz die Krone auf, 
wo das Volk ihm jubelnd huldigt 
unterm güldenen Gezelt. 
Als der Engel schwindet, wie die 
Blume Wogen Dufts verschwendend 
25 in den Purpur aus Smaragd.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskripte↑ (In des Spährenbebens ungeheurem Taumel …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_018
  • Seite / Blatt: 03-04