Entstanden: 29. April 1951

Wandelnd ist das Gleiche stets noch da,
hat der Sänger wandelnd stets sein Lied gesungen: 
wenn er Wälder auf dem Berg entzückte, 
wenn er Tiere dumpfer Not entrückte. 
05 Jetzt, zerrissen treibt sein Haupt in Fluten, 
unberührbar Haupt dem Tod, dem kühn es gegensingt 
Lied, das flutet durch die Schluchten, 
dringt zum Meere stärker als Mänaden rufen, 
greift die fernen Menschenbuchten, 
10 und, so tief gepflanzt wie Korn und Öl, 
schwindet nicht und trägt von neuem 
Frucht und nährt: Gesang zerrissnen, flutgetriebnen Haupts.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Schwillt der Strom und mündet ins Meer …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_017
  • Seite / Blatt: 03