Entstanden: 26. April 1951

Wandelnd ist das Gleiche stets noch da,
wandelnd ist der Stern herabgedrungen, 
hat der Sänger wandelnd stets sein Lied gesungen: 
Ob er auf den Bergen ging und Wälder dort entzückte, 
05 ob er die Tiere ihrer Not entrückte, 
ob er zerrissen stürzt in Stromes Fluten, 
ein singend Haupt, von überall gerufen, 
und schlagend auf die Augen aus dem Tod: 
unsterblich ist, wer der Stummheit aufgebrochnen 
Munds sein Lied entgegen sang, 
10 Gesang, der flutet durch die Schluchten, 
und dringt zum Meere, stärker als Mänaden rufen, 
erreicht die fernsten Menschenbuchten, 
und dort so tief gepflanzt wie andres Geschenk, wie 
Korn und Öl, 
schwindet nicht und nährt und trägt von neuem immer 
Frucht des toten Hauptes Lied.

Infos
  • Besonderes: Teilweise gereimt -Verso: Typoskript↑ (Von den Gipfeln ist die fremde Taube …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_017
  • Seite / Blatt: 01