Entstanden: 25. März 1951

Wie die Segel finden am Abend herein über die goldgrüne Tiefe, 
steht auf den Stufen der blinde Greis, von den Dienern gestützt, 
und empfängt die Ochsen, weisse, mit Kränzen geschmückte, 
zur Sühne bestimmte 
– sie kommen schwer über die knarrenden Bretter ans Land – 
05 empfängt die Schätze, Dreifuss und die Amfora voll Öl, 
das süss duftet. 
Doch den Kuss der Tochter und die Tränen, welche die 
wiedergegebene weint an seiner Wange, 
nimmer erträgt er sie und sinkt nieder wie der Baum, der die 
Früchte 
seines geduldigen Sommers jetzt, wo der Herbst ihm lohnte, 
nimmer erträgt. 
Hilflos stünde das Mädchen, irr unter all den wie Kriegesbeute 
ausgebreiteten Gaben: 
10 käme nicht tröstend die Nacht, die die Toten nicht weckt, 
aber einhüllt und den Schlafenden gleichmacht // 04
auf die wie Schilde starrenden Segel, die nach der See zu 
mählich über die schwarze Tiefe entschwinden 
wie die Schlachtreihe, die, wenn es dunkelt, sich fechtend 
zurückzieht.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskripte (Ist das heutige nicht …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Letzte Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_016
  • Seite / Blatt: 03, 04