Entstanden: 26. März 1951

Weiss an dem ungebärdigen Himmel, schaukelt im Föhn der Mond: 
wie doch bläht sich die blaugrüne Seide, 
darauf hin und her rollt dieser bleiche Ball glanzlosen Lichtes. 
Alle Kinder erwachen und stehn auf den Dächern, 
zu haschen den Ball, 
05 hüpfen und springen hinab in den Himmel, 
der sie auffängt und wieder emporwirft 
die Jauchzenden, selber Gestirne, Gestirne der Märznacht 
über der einsamen Strasse, die durch die Hügel führt 
mit den besinnlichen Bäumen um die Gräber, 
wo die Toten der Jahrtausende stehn auf den 
Zinnen und lächeln den Geschwistern am Himmel. // 02
10 Kinder und Tote sind eins heute, Kastor geht 
in der Höhe mit Polydeukes, zu grüssen 
Helena, die Schwester, die von der Zinne 
des Grabmals winkt den spielenden Brüdern, 
und haschen den bleichen Ball glanzlosen Lichtes, 
hinrollenden auf blaugrün geblähter Seide, 
weiss an dem ungebärdigen Himmel, 
im Föhn schaukelnden Mond.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskripte↑ (Ist das heutige nicht …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_011
  • Seite / Blatt: 06, 07