Entstanden: 16. März 1951

Weiss an dem ungebärdigen Himmel, wogend im Föhn, 
flimmert die Sonne: wie doch bläht sich die blaue Seide,
darauf hin und her rollt dieser flimmernde Ball. 
Alle Kinder erwachen und stehn auf den Dächern, 
zu haschen den Ball, 
05 hüpfen und springen hinab in den Himmel, 
der sie auffängt und wieder emporwirft, 
die Jauchzenden, selber Gestirne, Gestirne der 
Märznacht 
über der dunklen Strasse, die durch die Hügel
führt 
mit den besinnlichen Bäumen und mit den 
Gräbern, 
10 wo die Toten der Jahrtausende stehn auf
den Zinnen 
und lächeln den Geschwistern am Himmel, 
Tote und Kinder sind eins heute, und Kastor
geht in der Höhe mit Polydeukes, zu grüssen // 01v
Helena, die Schwester, die steht auf dem Grabmal 
und winkt den spielenden Brüdern.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript (Eine schwere Dolde hängt …), durchgestrichen; Text darüber
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_011
  • Seite / Blatt: 02r/v