Wie die Segel finden am Abend herein über die goldgrüne Tiefe,
steht auf den Stufen der blinde Greis, von den Dienern gestützt,
und empfängt die Ochsen, weisse, mit Kränzen geschmückt,
zur Sühne bestimmt.
– Sie kommen über die knarrenden Bretter aufs Land –
05 empfängt die Schätze, Dreifuss und die Amphora voll Öl,
das süss duftet.
Doch den Kuss der Tochter, die Tränen, die die wiedergegebene
weint an seiner Wange,
nimmer erträgt ers und sinkt nieder wie der Baum, der die
Früchte
seines geduldigen Sommers jetzt, da der Herbst ihn lohnte,
nimmer erträgt. // 02
Hilflos stünde das Mädchen vor den wie Schilde starrenden
Segeln, die nach dem Offnen langsam entschwinden
10 wie die Schlachtreihe, die sich fechtend zurückzieht,
erschreckt unter all den wie Kriegesbeute ausgebreiteten
Gaben;
käme nicht tröstend die Nacht, die die Toten nicht weckt,
aber einhüllt und den Schlafenden gleichmacht.
Wie die Segel finden am Abend herein …* (A)
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1951
- Besonderes: Verso: Typoskripte↑ (In des Sphärenbebens ungeheurem Taumel …), durchgestrichen
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/01_016
- Seite / Blatt: 01, 02

A 1
Wie die Segel finden am Abend herein über die gold-
grüne Tiefe,
über die goldgrüne Tie
steht auf den Stufen der blinde Greis, von den
Dienern gestützt,
und empfängt die Ochsen, weisse, mit Kränzen
geschmückt,
zur Sühne bestimmt.
– Sie kommen über die knarrenden Bretter aufs
Land –
05 empfängt die Schätze, Dreifuss und die Amphora
voll Öl, das süss duftet.
Doch den Kuss der Tochter, die Tränen, die die
wiedergegebene weint an seiner Wange,
nimmer erträgt ers und sinkt wie nieder wie der
Baum, der die Fü Früchte,
seines geduldigen Sommers jetzt, da der Herbst ihn
lohnte, nimmer erträgt. //

Wie die Segel finden .... A 2
Hilflos t stünde das Mädchen mitten in den Segeln
unter den wie Schilde starrenden Segeln,
die rücken gleich einer vor der Reihe dern wie Schilde
starrenden Segeln, die nach dem
Offnen langsam
entschwinden
erschreckt unter all dern wie Kriegesbeute zurückgelassenen
Gaben
10 wie die Schlachtreihe, die sich fechtend zurückzieht,
erschreckt unter all den wie Kriegsesbeute ausgebreiteten
Gaben;
käme nicht tröstend die Nacht, die die Toten nicht
weckt, aber einhüllt und den Schla-
fenden gleichmacht.
24. 23. 51
Inhalt: 81 Manuskripte zu 32 Gedichten (28 Endfassungen)
Datierung: 5.1.1951 – 8.12.1951
Textträger: 93 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 36 Dossiers, 106 beschriebene Seiten
Publikation: keine
Signatur: A-5-c/01 (Schachtel 34)
Herkunft: Blaue Mappe -1951
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Diplomatische Umschriften; Dossiers mit fehlender Zuordnung der Textzeugen z.T. umgestellt