Entstanden: 24. März 1951

Wie die Segel finden am Abend herein über die goldgrüne Tiefe,
steht auf den Stufen der blinde Greis, von den Dienern gestützt, 
und empfängt die Ochsen, weisse, mit Kränzen geschmückt, 
zur Sühne bestimmt. 
– Sie kommen über die knarrenden Bretter aufs Land – 
05 empfängt die Schätze, Dreifuss und die Amphora voll Öl, 
das süss duftet. 
Doch den Kuss der Tochter, die Tränen, die die wiedergegebene 
weint an seiner Wange, 
nimmer erträgt ers und sinkt nieder wie der Baum, der die 
Früchte 
seines geduldigen Sommers jetzt, da der Herbst ihn lohnte, 
nimmer erträgt. // 02
Hilflos stünde das Mädchen vor den wie Schilde starrenden 
Segeln, die nach dem Offnen langsam entschwinden 
10 wie die Schlachtreihe, die sich fechtend zurückzieht, 
erschreckt unter all den wie Kriegesbeute ausgebreiteten 
Gaben; 
käme nicht tröstend die Nacht, die die Toten nicht weckt, 
aber einhüllt und den Schlafenden gleichmacht.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskripte↑ (In des Sphärenbebens ungeheurem Taumel …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_016
  • Seite / Blatt: 01, 02