Entstanden: 15. März 1951

Weiss an dem ungebärdigen Himmel, an dem
Himmel wogend im Föhn, flimmert die Sonne: 
wie doch bläht sich die blaue Seide und darauf 
rollt hin und her dieser flimmernde Ball. 
05 Alle Kinder erwachen da und stehn auf den Dächern, 
zu haschen den Ball, 
hüpfen und springen hinab in den Himmel, 
der sie auffängt und wieder emporwirft. 
Wie sie jauchzen, Gestirne selber, Gestirne der 
Märznacht 
über der dunklen Strasse, die durch die wenigen 
Hügel führt 
10 mit den besinnlichen Bäumen und mit den 
Gräbern, 
wo die Toten der Jahrtausende stehn auf den 
Zinnen 
und lächeln im Wogen der Laken den Geschwistern. 
Weil die Toten und Kinder sind eins in der Nacht. 
Kastor geht in der Höhe und Polydeukes, die Knaben, 
15 und grüssen die Schwester, Helena, die steht auf 
dem Grabmal, // 01v
lächelnd winkt die Tote den spielenden Brüdern.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript (Eine schwere Dolde hängt …), durchgestrichen; Text darüber
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_011
  • Seite / Blatt: 01r/v