Weiss an dem ungebärdigen Himmel, an dem
Himmel wogend im Föhn, flimmert die Sonne:
wie doch bläht sich die blaue Seide und darauf
rollt hin und her dieser flimmernde Ball.
05 Alle Kinder erwachen da und stehn auf den Dächern,
zu haschen den Ball,
hüpfen und springen hinab in den Himmel,
der sie auffängt und wieder emporwirft.
Wie sie jauchzen, Gestirne selber, Gestirne der
Märznacht
über der dunklen Strasse, die durch die wenigen
Hügel führt
10 mit den besinnlichen Bäumen und mit den
Gräbern,
wo die Toten der Jahrtausende stehn auf den
Zinnen
und lächeln im Wogen der Laken den Geschwistern.
Weil die Toten und Kinder sind eins in der Nacht.
Kastor geht in der Höhe und Polydeukes, die Knaben,
15 und grüssen die Schwester, Helena, die steht auf
dem Grabmal, // 01v
lächelnd winkt die Tote den spielenden Brüdern.
Weiss an dem ungebärdigen Himmel …* (A)
- Details
- Konvolut: Manuskripte 1951
- Besonderes: Verso: Typoskript (Eine schwere Dolde hängt …), durchgestrichen; Text darüber
- Letzter Druck: Unpubliziert
- Textart: Verse
- Datierung: vollständig
- Fassung: Zwischenfassung
- Schreibzeug: Bleistift
- Signatur: A-5-c/01_011
- Seite / Blatt: 01r/v

A
Weiss an dem ungebärdigen Himmel, an dem
Himmel wogend im Föhn, flimmert die Sonne:
wie doch bläht sich die blaue Seide und darauf
rollt hin und her dieser flimmernde Ball.
05 Alle Kinder erwachen da und stehn auf den Dächern,
zu haschen den Ball,
hüpfen und springen hinab in den Himmel,
der sie auffängt und m¿ wieder emporwirft.
Wie sie jauchzen, Gestirne selber, Gestirne der
Märznacht.
über der dunklen Strasse, die durch die wenigen
Hügel führt
10 mit den besinnlichen Bäumen und mit den
Gräbern,
wo die Toten der Jahrtausende stehn auf den
Zinnen
und lächeln im Wogen der Laken den Geschwistern.
Weil die Toten und Kinder sind eins in der Nacht.
Kastor geht in der Höhe und Polydeukedie
Kastor geht in der Höhe und Polydeukes, Knaben,
15 und grüssen die Schwester, Helena, die steht auf
dem Grabmal, //

lächelnd winkt die Toten Tote den spielenden Brüdern.
15.3.51
Inhalt: 81 Manuskripte zu 32 Gedichten (28 Endfassungen)
Datierung: 5.1.1951 – 8.12.1951
Textträger: 93 Einzelblätter (A4-Format)
Umfang: 36 Dossiers, 106 beschriebene Seiten
Publikation: keine
Signatur: A-5-c/01 (Schachtel 34)
Herkunft: Blaue Mappe -1951
Wiedergabe: Edierte Texte, Abbildungen, Diplomatische Umschriften; Dossiers mit fehlender Zuordnung der Textzeugen z.T. umgestellt