Entstanden: 15. März 1951

Wenn die bräutliche Blume des Aufgangs,
herabgeschwemmt nach der Wüste, die Gold birgt im Sand,
birgt die Schätze des uralten Königs 
entfaltet am Rande des Himmels die rötliche Blüte, 
05 denkt der einsame Mann in den bröckelnden Mauern
des Grabmals 
der ewigen Dinge, noch der ewigen Dinge, wenn die Blume 
am Abend wiederum schliesst die veilchenfarbene Blüte. 
Wenn empor aus dem Gewölbe steigt der König 
und steigt der geopferte Tross, zu schrecken 
10 den Mann, ihn zu locken hinab in ihr älteres Reich, 
das sonnenfern prangt im schwarzen Licht der
glühenden Gründe. 
Er aber ist wie die Höhen, wo Wein wächst und wo 
die Flamme sich anverwandelt die Traube, 
sodass er mitten im Toben des Fürsten einsam 
15 kniet, unberührt und den Hochthronenden
anfleht und sieht.

Infos
  • Besonderes: Verso: Typoskript↑ (Eine schwere Dolde hängt …), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-c/01_010
  • Seite / Blatt: 02