Entstanden: 31. Januar 1951

Nimmer find ich im Holz die Rose, solang sich
– eifersüchtig auf die lang Entblühte –
hob im Eingang auf als Schlange der Erdgeist,
als er sprang ein Löwe dem Bedränger ins Antlitz,
05 Aufgerafftem fiel als Adler ins Auge.
Erst als der unüberwindliche Mut
brach hervor aus der Tiefe jenseits des Herzens,
drang ich ein und sah die Rose
glühen immer vor den Zeltgenossen des Königs,
10 der im Thronzelt ehrt über Kronen die Rose,
Tod dem Pflückenden einzig, aber dem Schauenden Leben:
ganz bin ich eins mit dem König in der gefundenen Rose.

Infos
  • Letzter Druck: Verstreutes
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_162
  • Seite / Blatt: 06