Entstanden: 19. Januar 1951

Nimmer find ich im Holz die Rose, solang sich
reckt der Erdgeist – eifersüchtig auf die
lang ihm Entwachsne – im Eingang als Schlange,
als er brüllt ein Löwe dem Bedränger ins Antlitz,
05 Aufgerafftem steigt als Adler ins Auge.
Erst wenn der unüberwindliche Mut
brach hervor aus der Tiefe jenseits des Herzens
dring ich ein und sehe die Rose
blühend immer vor jenen, die folgten dem Ruf
zum Heerbann,
10 Zeltgenossen des Königs: in seinem
Thronzelt ehrt er über die Krone die Rose,
welche der Schauenden Leben
Pflückenden Tod ist. // 05v
ganz werd ich eins mit dem König in der gefundenen Rose.

Infos
  • Letzter Druck: Verstreutes
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_162
  • Seite / Blatt: 05r/v