Entstanden: 16. September 1950

Aus dem Gebirge stürzen donnernd
Bäche heraus unbändig wirren Lichtes

in die gelassnen Täler. Immer
wieder jedoch fahren – bedeutend ewiges

05 Licht, jenseits leuchtend und innen
(denn uns allen ist das Jenseitige innen:

welches Wissen, dass uns schon
fast verliess das eigene Herz, nie uns

zugehörte, dem Ursprung, der ewigen 
10 Sonne anhängt!) – fährt der Strahl vom Gebirge

dort zur hiesigen Höhe herüber
von den Donnern gefolgt, die wahrlich erschüttern

Land und Gewässer: wie verstummen
Bäche, lichtlos sind sie vor diesem Licht, // 04

15 vor diesem Donner stumm.
Widerschein nur glänzt in ihrem Stieben

fern und zu innerst gewussten, Strahls,
der dem Licht entstürzt: o wie wirklich ist,

was das Auge nimmer geschaut:
20 Stillung der Seele unerwartet gewährt.

Infos
  • Details: 10 Emendation: fähr → fährt
  • Besonderes: Darüber metrisches Schema: - v v - v  | - v - v / - v v - v - v - v - v
    Verso: Typoskript (Weh ist dieser hohe Steg gedehnt … ), durchgestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_147
  • Seite / Blatt: 03, 04