Entstanden: 10. Januar 1951

Vergänglich ist auch dieses Bildnis, kaum
enthüllt, das stieg herab in das Gewölbe,
wo sitzen schon die andern auf den Thronen:
sie füllen das Gemach mit Innenglanz,
05 obgleich sie tot sind gegen dieses Bildnis
des wirklicheren Lebens. Und wenn es auch
schien Braut und höchstes Gut der schmachtend lang
im Tiefen irrenden Seele, so hört sie doch
auf einmal, wie unter allen Bildern bebt
10 die Höhle im Berg und wankt vom Grund und sich
die Felsen spalten und aus den Donnern steigt,
den keiner zu sehnen wagt, der Fürst, der stillt
noch über dieses Bildnis, das vergänglich.

Infos
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: vollständig
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_138
  • Seite / Blatt: 03