Nicht datiert! . . . (März 1949 *)

Leuchte, leuchte über den Wassern entflammte und steigende Flut. Rauschen das übertönt den Gesang der Priester, der ganzen gläubigen Menge begeisterte Antwort: Kyrie eleison. Der Mond finster und die Sonne fahl wie in Trauerschleiern. Woher denn dies Licht, diese ungeheure drohende Fackel im Zenith des Himmels? Die Gräber erbrochen und wandelnd die Toten. Aufschreien die vielen Leute: Kyrie eleison! Wenige gehn in den Hainen des Ufers und schaun. In ihren Herzen die wahrere Deutung. Geduld zum neuen Äon, der da heraufkommt. Gestürzt liegen die Götterbilder der Alten. Sie bleiben bei Trümmern trotz der Missgunst der Weihrauch streuenden Priester, trotz den Steinen, geschleudert von der hassenden Menge und dem Ruf: ihr seid schuld, dass uns der Gott schon vernichtet. Und sie bergen das uralte Bild fern vom Ufer in unbetretenen Wäldern.

Infos
  • Besonderes: Zusammen mit (B*); Datierung entsprechend (B*)
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Prosagedicht
  • Datierung: fehlt
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_068
  • Seite / Blatt: 01 (oben)