Nicht datiert! . . . (Mai 1948 *)

Licht, reine Vergängnis
Hügel, süsser Hügel
des Daseins,
und du liebe Feste
05 am Hang voller Reben.
Licht des Mondes.
Bleiche Feier der Einheit.
Dass aufhört die Trennung
in diesem Licht
10 für einen Augenblick aufhört.
Gnade der Nacht.
Jugend ist ewig.
Ist sie s?
Selbst die göttlichste Fügung,
15 die Einheit liebeglühender Leiber,
ist ein gewolltes
Nachbild: Übung der wachsenden Herrschaft.
Kühles Werk der Zeugung,
gewollte Berauschung.
20 Alles gehört uns,
auch unser Leib, // 01v
seine liebegierigen Glieder:
Die Einheit ist nicht mehr geschenkt,
wie den Alten sie noch geschenkt war,
25 sie ist errichtet, geplant,
ein geordnetes Haus der Liebe.
Die Tiere tragen Steine herzu.
Doch nicht ihnen gehört die Herrschaft.
Lächelnd geht der, der herrscht,
30 über den Bauplatz und spornt.
Was wissen die, die da tragen und drehen
und schlagen vom Genusse des Bauens.
Dass ein Haus da sein wird?
So ist es mit der Liebenden Einheit.

Infos
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: fehlt
  • Fassung: Erste Fassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_045
  • Seite / Blatt: 01r/v