Nicht datiert! . . . (Mai 1948 *)

Stillung des Sturms und gereinigter Himmel wie bläuliches Glas.
Das All scheint wider im Strom.
Ungeduldig die Kähne wie Pferde vorm Beginn des Wettlaufs.
Meine Kehle lechzt nach Ferne. Gefühl furchtbarer Leere:
05 Zu wohnen stets am Rande der Wüste,
die spärlichen Stauden vom Flugsand bedroht,
das Heidekraut, die wenigen Beeren des Sommers.
Ist sie das Letzte denn, die Leere, die graue, tödliche Öde?
Der Wind, der von draussen kommt und alles vertrocknet?
Erstarren macht die Glocken im verfallenden Turm?
Diese schreckliche Drohung.
10 Und dennoch muss der Garten geliebt sein. Im Wirklichen
hält ihn die Liebe,
der einzige Schild gegen die verderbliche Brandung, // 04v
gegen den Ansturm des Nichts.

Infos
  • Besonderes: Die ursprünglichen Verse 13-16 gestrichen
  • Letzter Druck: Unpubliziert
  • Textart: Verse
  • Datierung: fehlt
  • Fassung: Zwischenfassung
  • Schreibzeug: Bleistift
  • Signatur: A-5-b/02_039
  • Seite / Blatt: 04r/v