Donnerstag, 22 Mai 1958

Es gibt dich also …

Schön, dass du da bist mit Wimpern,
Durch die dieser vorsichtig blaue
Zehnuhr-Himmel dringt,
Und zu mir die Augen aufschlägst
05 Und sagst: ich liebe.
Schön das Begehren der Luft,
Wenn du in ihr langsam
Auf mich zukommst
Und zwischen uns nichts mehr
10 Gesprochen zu werden braucht,
Während die einfache Landschaft dir im Rücken
Sich mit dem Fluss nach Süden
Einschifft.
Deine Hände haben sich eine Nacht lang
15 Im Dunkel bewegt und waren schön,
Als du sie im Nacken
Verschränktest.
Es gibt dich also mit deinem
Unruhigen Haar und den leicht geöffneten
20 Lippen, die jetzt beinahe
Der in der Wärme geplatzten Kirsche gleichen,
Die gerade ins Gras fiel …

  • Besonderes:

    Wirklich von Raeber?

  • Zeitschrift: Die Zeit, 22.5.1958
  • Letzter Druck: Verstreutes
  • Textart: Verse
  • Fassung: Letzte Fassung
  • Werke / Chronos: Bd.7, 188-189

Inhalt: Unselbständig publizierte Gedichte und Gedichtgruppen (Verstreutes)
Textträger: Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und andere Sammelwerke
vgl. Verzeichnis der unselbständigen Publikationen

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