Mittwoch, 01 April 1959

Windmühlen II

Die Woge der Nymphen floh mit dem Wind vorm Meerbeben landeinwärts.
Das Rotlicht hielt auf an der Straße und staute die Woge der Nymphen.
Denn die Wagen rasten nach dem Wasserwochenende zurück in die Stadt,
und es gab kein Schild «Nymphenwechsel».

05 Die Woge der Nymphen stand. Aber ihr Fragen
«Warum nicht weiter?» dreht sich, Windmühlen, im Wind immer weiter.

Der Sturz der Giganten brach mit dem Sturm jenseits vom Berghang,
die Bräute zu holen.
Das Rotlicht hielt sie auf an der Straße und staute den Sturz der Giganten.
Denn die Wagen rasten nach dem Wasserwochenende zurück in die Stadt,
10 und es gab kein Schild «Gigantenwechsel».

Der Sturz der Giganten stand. Aber ihr Zürnen
«Warum nicht weiter?» blieb, Felsblöcke, liegen.

Die Wagen rasen noch heute
nach den Wasserwochenenden zurück in die Stadt. 
15 Sie meinen, die Windmühlen, die Felsen
bleiben, bloß weil Rotlicht ist, gegenüber einander
stehn an der Straße für immer, für immer.

  • Zeitschrift: Hortulus 9 (1959), H. 2 (April), S. 44 (Gesamtfolge: H. 38)
  • Letzter Druck: GEDICHTE 1960
  • Textart: Verse
  • Strophen: ja

Inhalt: Unselbständig publizierte Gedichte und Gedichtgruppen (Verstreutes)
Textträger: Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und andere Sammelwerke
vgl. Verzeichnis der unselbständigen Publikationen

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