Abgewandt Zugewandt 1985
Konvolute
Hochdeutsche Gedichte 1985 52

(= Abgewandt Zugewandt — Erster Teil: Hochdeutsche Gedichte)
Titel: Abgewandt Zugewandt / Neue Gedichte / Hochdeutsch und Luzerner Alemannisch / Mit einem Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Verlag: Ammann Verlag AG, Zürich (1985)
Druck: Benziger AG, Einsiedeln
Inhalt: 52 hochdeutsche Gedichte (+ 36 Mundart-Gedichte + Essay); darunter 5 Zyklen:
Beschwörung I-V, New York I-VI, Rom I-IX, Escorial I-III, Frankfurt am Main I-II
Textträger: Broschiertes Bändchen mit Umschlag-Porträt, Spaltentexten, 128 Ss;
S. 5-61 Hochdeutsche Gedichte; S. 63-102 Alemannische Gedichte, S. 104-122 Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Vorstufen: Notizbuch 1980-1988, Manuskripte 1979-1983, Typoskripte 1983
Kommentar: Vgl. auch Raebers Typoskript Zur Entstehung und die Verlags-Absagen (Lenos, Zytglogge, Luchterhand)
Umschlag vorn mit Autoren-Porträt (R. Hilgering)
Druckvorstufen
A-5-h/04 – Typoskripte
Titelblätter + Nachwort ("Vortyposkript")
Dossier 1: ABGEWANDT ZUGEWANDT – Zur Entstehung (4 Kopien)
Dossier 2: Abteilungstitel (2 Kopien) + Inhaltsverzeichnis (wie A-5-h/05_001)(Die ersten achtzehn Gedichte entstanden zwischen dem 7. Dezember 1980 und dem 11. Februar 1981, noch während ich an "Vor Anker" arbeitete, der Rest nach Beendigung des Stücks seit dem 18. September 1981.Zum Essay über das schweizerische Sprachdilemma machte ich neben der Arbeit an den Gedichten fortwährend Notizen, die Erstfassung schrieb ich dann zwischen dem 14. Juli und dem 25. August 1982. Die Schlussfassung wurde am 25. Februar 1983 beendet.)
Dossier 3: Buchtitel (3 Durchschläge)
Dossier 4: Nachwort (Typoskript mit Direktkorrekturen und hs Korrekturen; von Hand numeriert S. 2-20, datiert 25.2.1983; S. 1 ausgelagert in Dossier 5. Kopie in Dossier 5 und A-5-h/05_017)
Dossier 5: - Bl. 1 (Beginn Nachwort; Typoskript; vgl. Doss. 4, Titel hs ergänzt: Hochsprache und Dialekt – ein schweizerisches Problem)
- Bl. 2ff. Nachwort, pag. S. 1-20 (Kopie von Do.. 4, mit weiteren Bleistiftkorrekturen, vermutlich von fremder Hand, im Druck nicht berücksichtigt.
Dossier 6: Nachwort (Kopie wie Doss. 5); ebenso Dossier 7 und 8.
A-5-h/05 I – Typoskripte
Fotokopien des vollständigen Typoskripts mit Titelei, Inhaltsverzeichnis, Nachwort
Dossier 1-17, pro Dossier mehrere Blätter
Dossier 1: Titelei
Dossier 2-9: HOCHDEUTSCHE GEDICHTE
Dossier 10: ALEMANNISCHE GEDICHTE (Titel)
Dossier 11-16: ALEMANNISCHE GEDICHTE
Dossier 17: Nachwort (S. 97-116)
Roter Umschlag: Kuno Raeber / ABGEWANDT ZUGEWANDT / (Typoskript 116 SS.)
Titel: KUNO RAEBER / ABGEWANDT ZUGEWANDT / Neue Gedichte – Hochdeutsch und Luzerner Alemannisch / Mit einem Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Inhaltsverzeichnis: zweispaltig (HOCHDEUTSCHE GEDICHTE: | ALEMANNISCHE GEDICHTE:); Titel mit Raebers Paginierung versehen:
53) Frankfurt am Main I / Der Adler
55) Frankfurt am Main II / Der Vierzehnte Juli
usw.
Von Texttiteln abweichende Schreibungen:
68) Wötsche Verwötsche
83) Schtrooss
Textseiten aoR Mitte von Hand durchnumeriert: 3-56 (Hochdeutsche Gedichte), 58-95 (Alemannische Gedichte), 97-116 (Nachwort); je ein Gedicht pro Blatt (außer Frankfurt am Main I und II, Schwören, Neu York IV), längere Texte auR gedrängt;
Gedichttitel in Versalien; Zyklentitel bei jedem Zyklengedicht wiederholt:
BESCHWÖRUNG / I
BESCHWÖRUNG / II
Tilgungen im getippten Text durch xxx; manuell durch Filzstift; einzelne Korrekturen von Hand eingefügt, häufig die Änderung des Zeilenumbruchs betreffend (Abweichungen vom Drucktext werden bei der Wiedergabe des Erstdrucks angegeben).
Besonderheiten der Schreibung: überall schweizerisches ss für ß (Strasse), i-Diphtong bei Mundartgedichten (Liëcht) als ië (ö, durch e überschrieben o. umgekehrt); ië nicht in den Druck übernommen
A-5-h/05 II – Typoskripte
Kopien wie I, gleicher roter Umschlag, gleiche Dossier-Anordnung
Dossier 18-32, gleiche Aufteilung wie I
A-5-h/06 – Typoskripte
Kopien wie A-5-h/05, Dossier 1-13 gleich angeordnet, 14-16 in Dossier 14 zusammengefasst, Dossier 15 (Nachwort), Dossier 10 zusätzlich eingeschoben für Zwischentitel
Blassroter Umschlag: Abgewandt Zugewandt / (Druckmanuskript) / (116 SS.) / Kuno Raeber, Ainwillerstrasse 1, D-8000 München 40 / Tel 004989 /39 3351
Manuelle Einfügung von Titeln bei einigen Zyklengedichten: Beschwörung I (DIE KUGEL), New York IV (SAUGEN), New York V (HÄUTE), New York VI (DIE PYRAMIDE) ev. erst nachträglich, und dann auch in die Korrekturbogen übertragen, aber nicht in den Druck übernommen.
A-5-h/07 – Druckmanuskript (für Textwiedergabe verwendet)
Durchschläge (z.T. Kopien) der Typoskripte von A-5-h/0, mit satztechnischen Auszeichnungen und gestempelten Blattnummern (00001-00119); Titelei vom Verlag; oben Paginierung durch Raeber (3-116).
- Dossier 1-9 HOCHDEUTSCHE GEDICHTE (wie A-5-h/05),
- Dossier 10-13 ALEMANNISCHE GEDICHTE (ohne sep. Titelei)
- Dossier 14 Nachwort.
Besonderheit: diphtongiertes "ië" bei den Mundartgedichten als überschriebenes "iö" dargestellt, z. t. mit Bleistift (Setzer) zu "ie" korrigiert (vgl. v.a. bei SCHTROOSS); auch Verdeutlichungen mit Bleistift
A-5-h/08
8 Dossiers mit ausgewählten Kopien: 11, 15, 16, 18, 19, 21, 22, 26, 28, 30, 31, 34, 35, 36, 40, 46-51, 61, 63, 64, 65, 66, 68-73, 76, 77, 80-83, 88, 89, 92, Nachwort
Roter Umschlag
Dossier 2:
Inhaltsverzeichnis mit hs Angaben von Zeitschriften (NZZ: 3, 9, 22, 26, 30, 33 (durchgestrichen), 37 (durchgestrichen), 40, 51, 64, 70 (durchgestrichen), 72, 83 (durchgestrichen), 89, 92; FAZ: 4, 6, 8, 38, 39, 41, 42, 43, 44, 45)
Durchschlag: Zur Entstehung
A-5-h/09 – Korrekturbogen
Roter Umschlag: Abgewandt Zugewandt / (mit handschr. Vorbemerkung) / (Probeabzug?)
Je 2 nebeneinander abgesetzte Seiten pro A4-Blatt, mit definitivem Satz und Seitenzählung (6-61, 65-100, 102-121). Im Mundart-Teil wird die ss-Schreibung beibehalten, ië hingegen in ie aufgelöst, wodurch es mit dem langen i (ie) zusammenfällt.
Handschriftliche Korrekturen, auch z. T. Eintragung der schon im Typoskript eingefügten zusätzlichen Titel (S. 41 Saugen, S. 44 Häute).
Anpassung der Gedichttitel an Spaltenformat
Einzelne Korrekturen:
S. 7 BESCHWÖRUNGEN → BESCHWÖRUNG
S. 13: Hacke → Jacke
S. 40: Zypresse jedoch → Zypresse
S. 41: nirgendwo aber → nirgendwo
S. 80: e d Hofchele ome → om d Hofchele ome
S. 95: nämlich → nämlech
S. 102: töndsi → töndsdi / de töndsdi → töndsi
Inhaltsverzeichnis: definitive Seitenzahlen; Korrektur: Rom IV-6 → Rom IV-V
Notat auf Blatt HOCHDEUTSCHE GEDICHTE (verso):
Dialektproblem seit Kindheit. Wie heisst es? Heftige Abneigung dagegen. Dann, in der langen Abwesenheit, Nachdenken. Vergleichen. Veränderung der Welt. Weltkultur statt Nationalkultur. Als Gegenbewegung Rückzug ins Lokale. Darüber nachher anhand des Nachworts. Für mich persönlich aber auch ein Zurücktauchen in die Kindheit, in eine Erinnerung an etwas, das es so natürlich nie gab Reinkarnation? Erinnerung an ein früheres Leben. Grotesk und absurd auch. Die Ängste der Kindheit. Abgewandt + Zugewandt
A-5-h/10 – Kontrollabzug vom Film
30 A3-Blätter, Computerausdruck vom 1. März 1985 mit Zeilenzähler; Titelkorrektur: Mit einem Essay → Nachwort
Inhaltsverzeichnis ohne Seitenangaben; Korrektur: em Empire State → am Empire State
Zyklentitel bei Einzelgedichten wiederholt
Sp. 4 Titel: Beschwörungen → Beschwörung / Untertitel (Die Kugel) gestrichen
Sp. 27 Alemanische Gedichte → Alemannische Gedichte
Sp. 28 was gorgelet → wes gorgelet (Lose ond luege, V. 02)
Sp. 34 ond meht → ond met (Pfadfender, V. 10)
Sp. 42 töndsi → töndsdi (Amschterdam, V. 21)
Klappentext (vorn):
Dieses Gedichtbuch ist in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich: einmal versammelt Kuno Raeber darin neue hochdeutsche Gedichte, zum andern treten zu diesen, und durchaus eigenständig, Versuche des Autors in seiner Mundart, dem Luzerner Alemannischen, hinzu.
Seit vier Jahren beschäftigt sich Kuno Raeber mit der Mundart und experimentiert mit ihr für seine künstlerische Botschaft. Diese Mundarttexte sind nicht nur Übersetzungen der hochdeutschen Gedichte, es sind vielmehr dichterische Gebilde, die nur so und in dieser Sprache verfasst werden wollen.
So sind in Abgewandt Zugewandt zwei Gedichtbücher vereinigt, in zwei Sprachen geschrieben, die miteinander den Autor gemeinsam haben, deren Welt zwar dieselbe und doch nicht die eine ist. Was unserm Buch den Titel gibt, das Bild des Abwendens und des Zuwendens, das thematisiert der Autor in seinem Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma, was hier stellvertretend für andere Regionen des deutschen Sprachraums gelesen werden kann.
Tages-Anzeiger, 27.6.1985
(mit Abdruck von Abgewandt Zugewandt und Neu York IV)
Dialekt, Schriftsprache, Nation
Der in München lebende Schweizer Schriftsteller Kuno Raeber hat in diesem Frühjahr einen Gedichtband vorgelegt, der in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Zum einen vereinigt er hochdeutsche und Gedichte in Luzerner Mundart. Zum anderen enthält er – sozusagen als eigenständiges drittes Kapitel – ein lesenswertes und, zumindest in seinem deskriptiven Teil, auch ebenso informatives wie scharfsichtiges «Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma»: Sprachtheorie und artistische Sprachpraxis in einem Buch, vereinigt unter einem sphinxhaften Doppeltitel, der auf inhaltliche Spannung und ästhetischen Reiz hindeuten will.
Die hochdeutschen Gedichte sind auffällig mit Welt und Geschichte aufgeladen. New York, Rom, Frankfurt, der Punische Krieg sind die Stationen, die von der poetischen Imagination begangen werden. Mitunter bedienen sie sich einer für mein Empfinden zu modernistischen Attitüde, des Sprachgestus einer Avantgarde, die schon ein wenig verstaubt wirkt. Sie sind befrachtet mit den Signalwörtern abendländischer Kultur und brechen ihre Zeilen gerne gegen den Duktus des Sprachverlaufs. Die kürzeren Gedichte – etwa jene über Rom – bestechen durch ihre Verdichtung, andere Stücke wirken auf mich rhetorisch spröde und prosaisch.
Anders die Dialektgedichte. Die dürfen ihre Zeilen häufiger bis zum Ende auslaufen. Aus «New York» wird «Neu York», und Weltläufigkeit schrumpft noch an den entferntesten Orten («Escorial», «Amschterdam») zur Reise in einen begrenzten alemannischen Kosmos. Naive Beharrung statt endzeitlicher Weltklugheit: Das andere Idiom erzeugt offenbar sein eigenes Klima.
Die Kluft zwischen gehörter und gelesener, gesprochener und geschriebener Sprache endlich zu überwinden, empfiehlt Raeber in seinem Nachwort. Und er nennt auch […] das Mittel: die Ersetzung der bisherigen, ungeliebten Schriftsprache durch den Dialekt. […]
Jochen Kelter
Alemannische Gedichte 1985 36

(= Abgewandt Zugewandt — Zweiter Teil: Alemannische Gedichte)
Titel: Abgewandt Zugewandt / Neue Gedichte / Hochdeutsch und Luzerner Alemannisch
Verlag: Ammann Verlag AG, Zürich (1985)
Druck: Benziger AG, Einsiedeln
Inhalt: 36 Mundart-Gedichte (+ 52 hochdeutsche Gedichte + Essay)
Textträger: Kartoniertes Bändchen mit Umschlag-Porträt, Spaltentexte, 128 Ss;
S. 5-61 Hochdeutsche Gedichte; S. 63-102 Alemannische Gedichte, S. 104-122 Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Vorstufen: Notizbuch 1979-82, Manuskripte 1979-1983, Typoskripte 1983
Kommentar: Zur Entstehung der Publikation vgl. Raebers Typoskript Zur Entstehung
Umschlag vorn mit Autoren-Porträt (R. Hilgering)
Druckvorstufen
A-5-h/04 – Typoskripte
Titelblätter + Nachwort ("Vortyposkript")
Dossier 1: ABGEWANDT ZUGEWANDT – Zur Entstehung (4 Kopien)
Dossier 2: Abteilungstitel (2 Kopien) + Inhaltsverzeichnis (wie A-5-h/05_001)(Die ersten achtzehn Gedichte entstanden zwischen dem 7. Dezember 1980 und dem 11. Februar 1981, noch während ich an "Vor Anker" arbeitete, der Rest nach Beendigung des Stücks seit dem 18. September 1981.Zum Essay über das schweizerische Sprachdilemma machte ich neben der Arbeit an den Gedichten fortwährend Notizen, die Erstfassung schrieb ich dann zwischen dem 14. Juli und dem 25. August 1982. Die Schlussfassung wurde am 25. Februar 1983 beendet.)
Dossier 3: Buchtitel (3 Durchschläge)
Dossier 4: Nachwort (Typoskript mit Direktkorrekturen und hs Korrekturen; von Hand numeriert S. 2-20, datiert 25.2.1983; S. 1 ausgelagert in Dossier 5. Kopie in Dossier 5 und A-5-h/05_017)
Dossier 5: - Bl. 1 (Beginn Nachwort; Typoskript; vgl. Doss. 4, Titel hs ergänzt: Hochsprache und Dialekt – ein schweizerisches Problem)
- Bl. 2ff. Nachwort, pag. S. 1-20 (Kopie von Do.. 4, mit weiteren Bleistiftkorrekturen, vermutlich von fremder Hand, im Druck nicht berücksichtigt.
Dossier 6: Nachwort (Kopie wie Doss. 5); ebenso Dossier 7 und 8.
A-5-h/05 I – Typoskripte
Fotokopien des vollständigen Typoskripts mit Titelei, Inhaltsverzeichnis, Nachwort
Dossier 1-17, pro Dossier mehrere Blätter
Dossier 1: Titelei
Dossier 2-9: HOCHDEUTSCHE GEDICHTE
Dossier 10: ALEMANNISCHE GEDICHTE (Titel)
Dossier 11-16: ALEMANNISCHE GEDICHTE
Dossier 17: Nachwort (S. 97-116)
Roter Umschlag: Kuno Raeber / ABGEWANDT ZUGEWANDT / (Typoskript 116 SS.)
Titel: KUNO RAEBER / ABGEWANDT ZUGEWANDT / Neue Gedichte – Hochdeutsch und Luzerner Alemannisch / Mit einem Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Inhaltsverzeichnis: zweispaltig (HOCHDEUTSCHE GEDICHTE: | ALEMANNISCHE GEDICHTE:); Titel mit Raebers Paginierung versehen:
53) Frankfurt am Main I / Der Adler
55) Frankfurt am Main II / Der Vierzehnte Juli
usw.
Von Texttiteln abweichende Schreibungen:
68) Wötsche Verwötsche
83) Schtrooss
Textseiten aoR Mitte von Hand durchnumeriert: 3-56 (Hochdeutsche Gedichte), 58-95 (Alemannische Gedichte), 97-116 (Nachwort); je ein Gedicht pro Blatt (außer Frankfurt am Main I und II, Schwören, Neu York IV), längere Texte auR gedrängt;
Gedichttitel in Versalien; Zyklentitel bei jedem Zyklengedicht wiederholt:
BESCHWÖRUNG / I
BESCHWÖRUNG / II
Tilgungen im getippten Text durch xxx; manuell durch Filzstift; einzelne Korrekturen von Hand eingefügt, häufig die Änderung des Zeilenumbruchs betreffend (Abweichungen vom Drucktext werden bei der Wiedergabe des Erstdrucks angegeben).
Besonderheiten der Schreibung: überall schweizerisches ss für ß (Strasse), i-Diphtong bei Mundartgedichten (Liëcht) als ië (ö, durch e überschrieben o. umgekehrt); ië nicht in den Druck übernommen
A-5-h/05 II – Typoskripte
Kopien wie I, gleicher roter Umschlag, gleiche Dossier-Anordnung
Dossier 18-32, gleiche Aufteilung wie I
A-5-h/06 – Typoskripte
Kopien wie A-5-h/05, Dossier 1-13 gleich angeordnet, 14-16 in Dossier 14 zusammengefasst, Dossier 15 (Nachwort), Dossier 10 zusätzlich eingeschoben für Zwischentitel
Blassroter Umschlag: Abgewandt Zugewandt / (Druckmanuskript) / (116 SS.) / Kuno Raeber, Ainwillerstrasse 1, D-8000 München 40 / Tel 004989 /39 3351
Manuelle Einfügung von Titeln bei einigen Zyklengedichten: Beschwörung I (DIE KUGEL), New York IV (SAUGEN), New York V (HÄUTE), New York VI (DIE PYRAMIDE) ev. erst nachträglich, und dann auch in die Korrekturbogen übertragen, aber nicht in den Druck übernommen.
A-5-h/07 – Druckmanuskript (für Textwiedergabe verwendet)
Durchschläge (z.T. Kopien) der Typoskripte von A-5-h/0, mit satztechnischen Auszeichnungen und gestempelten Blattnummern (00001-00119); Titelei vom Verlag; oben Paginierung durch Raeber (3-116).
- Dossier 1-9 HOCHDEUTSCHE GEDICHTE (wie A-5-h/05),
- Dossier 10-13 ALEMANNISCHE GEDICHTE (ohne sep. Titelei)
- Dossier 14 Nachwort.
Besonderheit: diphtongiertes "ië" bei den Mundartgedichten als überschriebenes "iö" dargestellt, z. t. mit Bleistift (Setzer) zu "ie" korrigiert (vgl. v.a. bei SCHTROOSS); auch Verdeutlichungen mit Bleistift
A-5-h/08
8 Dossiers mit ausgewählten Kopien: 11, 15, 16, 18, 19, 21, 22, 26, 28, 30, 31, 34, 35, 36, 40, 46-51, 61, 63, 64, 65, 66, 68-73, 76, 77, 80-83, 88, 89, 92, Nachwort
Roter Umschlag
Dossier 2:
Inhaltsverzeichnis mit hs Angaben von Zeitschriften (NZZ: 3, 9, 22, 26, 30, 33 (durchgestrichen), 37 (durchgestrichen), 40, 51, 64, 70 (durchgestrichen), 72, 83 (durchgestrichen), 89, 92; FAZ: 4, 6, 8, 38, 39, 41, 42, 43, 44, 45)
Durchschlag: Zur Entstehung
A-5-h/09 – Korrekturbogen
Roter Umschlag: Abgewandt Zugewandt / (mit handschr. Vorbemerkung) / (Probeabzug?)
Je 2 nebeneinander abgesetzte Seiten pro A4-Blatt, mit definitivem Satz und Seitenzählung (6-61, 65-100, 102-121). Im Mundart-Teil wird die ss-Schreibung beibehalten, ië hingegen in ie aufgelöst, wodurch es mit dem langen i (ie) zusammenfällt.
Handschriftliche Korrekturen, auch z. T. Eintragung der schon im Typoskript eingefügten zusätzlichen Titel (S. 41 Saugen, S. 44 Häute).
Anpassung der Gedichttitel an Spaltenformat
Einzelne Korrekturen:
S. 7 BESCHWÖRUNGEN → BESCHWÖRUNG
S. 13: Hacke → Jacke
S. 40: Zypresse jedoch → Zypresse
S. 41: nirgendwo aber → nirgendwo
S. 80: e d Hofchele ome → om d Hofchele ome
S. 95: nämlich → nämlech
S. 102: töndsi → töndsdi / de töndsdi → töndsi
Inhaltsverzeichnis: definitive Seitenzahlen; Korrektur: Rom IV-6 → Rom IV-V
Notat auf Blatt HOCHDEUTSCHE GEDICHTE (verso):
Dialektproblem seit Kindheit. Wie heisst es? Heftige Abneigung dagegen. Dann, in der langen Abwesenheit, Nachdenken. Vergleichen. Veränderung der Welt. Weltkultur statt Nationalkultur. Als Gegenbewegung Rückzug ins Lokale. Darüber nachher anhand des Nachworts. Für mich persönlich aber auch ein Zurücktauchen in die Kindheit, in eine Erinnerung an etwas, das es so natürlich nie gab Reinkarnation? Erinnerung an ein früheres Leben. Grotesk und absurd auch. Die Ängste der Kindheit. Abgewandt + Zugewandt
A-5-h/10 – Kontrollabzug vom Film
30 A3-Blätter, Computerausdruck vom 1. März 1985 mit Zeilenzähler; Titelkorrektur: Mit einem Essay → Nachwort
Inhaltsverzeichnis ohne Seitenangaben; Korrektur: em Empire State → am Empire State
Zyklentitel bei Einzelgedichten wiederholt
Sp. 4 Titel: Beschwörungen → Beschwörung / Untertitel (Die Kugel) gestrichen
Sp. 27 Alemanische Gedichte → Alemannische Gedichte
Sp. 28 was gorgelet → wes gorgelet (Lose ond luege, V. 02)
Sp. 34 ond meht → ond met (Pfadfender, V. 10)
Sp. 42 töndsi → töndsdi (Amschterdam, V. 21)
Klappentext (vorn):
Dieses Gedichtbuch ist in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich: einmal versammelt Kuno Raeber darin neue hochdeutsche Gedichte, zum andern treten zu diesen, und durchaus eigenständig, Versuche des Autors in seiner Mundart, dem Luzerner Alemannischen, hinzu.
Seit vier Jahren beschäftigt sich Kuno Raeber mit der Mundart und experimentiert mit ihr für seine künstlerische Botschaft. Diese Mundarttexte sind nicht nur Übersetzungen der hochdeutschen Gedichte, es sind vielmehr dichterische Gebilde, die nur so und in dieser Sprache verfasst werden wollen.
So sind in Abgewandt Zugewandt zwei Gedichtbücher vereinigt, in zwei Sprachen geschrieben, die miteinander den Autor gemeinsam haben, deren Welt zwar dieselbe und doch nicht die eine ist. Was unserm Buch den Titel gibt, das Bild des Abwendens und des Zuwendens, das thematisiert der Autor in seinem Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma, was hier stellvertretend für andere Regionen des deutschen Sprachraums gelesen werden kann.
Tages-Anzeiger, 27.6.1985
(mit Abdruck von Abgewandt Zugewandt und Neu York IV)
Dialekt, Schriftsprache, Nation
Der in München lebende Schweizer Schriftsteller Kuno Raeber hat in diesem Frühjahr einen Gedichtband vorgelegt, der in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich ist. Zum einen vereinigt er hochdeutsche und Gedichte in Luzerner Mundart. Zum anderen enthält er – sozusagen als eigenständiges drittes Kapitel – ein lesenswertes und, zumindest in seinem deskriptiven Teil, auch ebenso informatives wie scharfsichtiges «Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma»: Sprachtheorie und artistische Sprachpraxis in einem Buch, vereinigt unter einem sphinxhaften Doppeltitel, der auf inhaltliche Spannung und ästhetischen Reiz hindeuten will.
Die hochdeutschen Gedichte sind auffällig mit Welt und Geschichte aufgeladen. New York, Rom, Frankfurt, der Punische Krieg sind die Stationen, die von der poetischen Imagination begangen werden. Mitunter bedienen sie sich einer für mein Empfinden zu modernistischen Attitüde, des Sprachgestus einer Avantgarde, die schon ein wenig verstaubt wirkt. Sie sind befrachtet mit den Signalwörtern abendländischer Kultur und brechen ihre Zeilen gerne gegen den Duktus des Sprachverlaufs. Die kürzeren Gedichte – etwa jene über Rom – bestechen durch ihre Verdichtung, andere Stücke wirken auf mich rhetorisch spröde und prosaisch.
Anders die Dialektgedichte. Die dürfen ihre Zeilen häufiger bis zum Ende auslaufen. Aus «New York» wird «Neu York», und Weltläufigkeit schrumpft noch an den entferntesten Orten («Escorial», «Amschterdam») zur Reise in einen begrenzten alemannischen Kosmos. Naive Beharrung statt endzeitlicher Weltklugheit: Das andere Idiom erzeugt offenbar sein eigenes Klima.
Die Kluft zwischen gehörter und gelesener, gesprochener und geschriebener Sprache endlich zu überwinden, empfiehlt Raeber in seinem Nachwort. Und er nennt auch […] das Mittel: die Ersetzung der bisherigen, ungeliebten Schriftsprache durch den Dialekt. […]
Jochen Kelter
Abgewandt Zugewandt (Nachwort) 1

(= Abgewandt Zugewandt — Nachwort)
Titel: Abgewandt Zugewandt / Neue Gedichte / Hochdeutsch und Luzerner Alemannisch / Mit einem Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Verlag: Ammann Verlag AG, Zürich (1985)
Druck: Benziger AG, Einsiedeln
Inhalt: Nachwort über das schweizerische Sprachdilemma
Textträger: Broschiertes Bändchen mit Umschlag-Porträt, Spaltentexten, 128 Ss;
S. 5-61 Hochdeutsche Gedichte; S. 63-102 Alemannische Gedichte, S. 104-122 Nachwort