Wie doch fallen jäh die Flammen
Synopse
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Wie doch fallen jäh die Flammen …*
Notizbuch 1950-51 — Entstanden: 19. November 1951Wie doch fallen jäh die Flammen
Wanderern aufs Haupt hernieder,
stürzen gleich in allen Breiten
Vögel in das Aug hernieder:
05In der Wüste zückt den Strahl,
Dürstenden, die nächste Sonne
peinigt jeden ohne Wahl.Doch in Nächten steigt sie auf,
wie der Strahl aus Brunnentiefe,
10steigt dem Heger ob sie schliefe,
Feuerschlange heiss herauf:aus dem Herd in Leibesmitte,
Dass sie nimmermehr entglitte. -
Aus den Klüften schlägt das Haupt …*
Notizbuch 1950-51 — Entstanden: 22. November 1951Aus den Klüften schlägt das Haupt
Geierflügel, lässt nur ziehen
Tappenden, des Lichts beraubt.Doch in kahle Kammer schwebt
05hell der Vogel aus dem Dunkel,
schlägt die Schwingen, streut Gefunkel,
das den Trauernden belebtüber allerkühnste Bitte:
Dass er nimmermehr entglitte! -
Bringt mir Geier, trägt mir Flamme …*
Notizbuch 1950-51 — Entstanden: 24. November 1951Bringt mir Geier, trägt mir Flamme
in der Ödnis Tod hernieder,
findet in der Nächte Kammer
Taube, Schlange stets mich wieder. -
Wie doch fallen jäh die Flammen …*
Typoskripte 1951 — Entstanden: 1951Wie doch fallen jäh die Flammen
Wanderern aufs Haupt hernieder,
stürzen gierig von den Horsten
Vögel in das Aug hernieder.05 In der Wüste zückt den Strahl
Dürstendem die nackte Sonne,
peinigt ihn aus fremder Wahl.Doch in Nächten steigt sie auf
reiner Strahl aus Brunnentiefe,
10 steigt dem Heger, ob er schliefe,
Feuerschlange heiss heraufaus dem Herd in Leibesmitte:
Dass sie nimmermehr entglitte.Aus den Klüften schlägt das Haupt
15 Geierflügel, lässt mich ziehen
tappend nur, Gesichts beraubt.Doch in kahler Kammer schwebt
Silbertaube aus dem Dunkel,
schlägt die Schwinge, streut Gefunkel,
20 das mich Siechenden belebtüber allerkühnste Bitte:
Dass sie nimmermehr entglitte. -
Wie doch fallen jäh die Flammen ...*
Typoskripte Kutter — Nicht datiert! . . . (Januar 1952 *)Wie doch fallen jäh die Flammen
Wanderern aufs Haupt hernieder,
stürzen gierig von den Horsten
Vögel in das Aug hernieder.05 In der Wüste zückt den Strahl
Dürstenden die nackte Sonne,
peinigt jeden ohne Wahl.Doch in Nächten steigt sie auf
reiner Strahl aus Brunnentiefe,
10 steigt dem Heger, ob er schliefe,
Feuerschlange heiss heraufaus dem Herd in Leibesmitte:
Dass sie nimmermehr entglitte.Aus den Klüften schlägt das Haupt
15 Geierflügel, lässt mich ziehen
tappend nur, Gesichts beraubt.Doch in kahler Kammer schwebt
Silbertaube aus dem Dunkel,
schlägt die Schwinge, streut Gefunkel,
20 das mich Siechenden belebtüber allerkühnste Bitte:
Dass sie nimmmermehr entglitte.