Was ist im trüben Moor das Reinere

Synopse

  • Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel …*

    Notizbuch 1950 — Entstanden: 25. April 1950

    Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel,
    der reiner ist als diese klaren Ufer?
    Die Türme sind, die göttlichen 
    im Grunde erst hoch und klingend, 
    05wo sie keiner hoffte: dass 
    klare Gewächse, die Blätter darin die Geister wohnen, 
    nur in den Schlinggewächsen gedeihn. 
    O Gärten sind, o Städte gegenwärtig 
    nur hier, und diese obern sind nur Schattenbilder, // 090 
    10geworfen an die Decke dieser streng verschlossnen Höhle, 
    wer spürte nicht die Decke, die hier ewig drückt, 
    und Freiheit ist, der Ausgang 
    nur in den Grund der widerlichen Lache, 
    da aus der toten Fische aufgeblähten Leichen, 
    15aus fauler Pflanzen Resten steigt die Stadt 
    ins Auge uns und Gärten ins Gemüt.

  • Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel …* (A)

    Manuskripte 1948-51 — Entstanden: 02. Mai 1950

    Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel,
    der reiner ist als diese klaren Ufer?
    Die Türme sind, die göttlichen, im Grunde
    erst hoch und klingend, wo sie keiner hoffte:
    05dass klar Gewächs und Blätter, darin
    die Geister wohnen, nur gedeihen in den Schlinggewächsen 
    O Gärten sind, o Städte gegenwärtig 
    nur hier, und diese obern sind nur Schatten,
    geworfen an die Höhlendecke; wer
    10doch spürte nicht die Decke, die hinein-
    gedrückt, und Freiheit ist der Ausgang nur 
    hinunter in die widerliche Lache, 
    wo aus der toten Fische aufgeblähten Leichen, 
    aus fauler Pflanzen Resten steigt die Stadt 
    15ins Auge uns und Gärten ins Gemüt.

  • Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel …* (B)

    Manuskripte 1948-51 — Entstanden: 03. Mai 1950

    Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel,
    das reiner ist als diese klaren Ufer?
    Die Türme sind, die göttlichen, im Grunde
    erst hoch und klingend, wo sie keiner hoffte:
    05Gewächs und Blätter, darin Geister wohnen,
    gedeihen in den Algen nur allein.
    Die Gärten sind, die Städte gegenwärtig 
    nur dort, und diese obern sind nur Schatten,
    geworfen an die Höhlendecke; lastend
    10auf seinem Haupt, und Freiheit ist der Ausgang
    hinunter in die widerliche Lache, 
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen, 
    aus fauler Pflanzen Resten steigt die Stadt 
    ins Auge uns und Gärten ins Gemüt.

  • Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel …* (C)

    Manuskripte 1948-51 — Entstanden: 08. Mai 1950

    Was ist es, das hineinzieht in den Wirbel 
    das reiner ist als diese klaren Ufer?
    Die Türme sind, die göttlichen, im Grunde
    erst hoch und klingend, wo sie keiner hoffte,
    05Gesträuch und Bäume, darin Geister wohnen,
    erwachsen unter Algen nur allein?
    Da Gärten sind und Städte gegenwärtig 
    nur dort und diese obern bleiben Schatten,
    geworfen an die Höhlendecke, lastend
    10auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache?
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen, 
    aus fauler Pflanzen Resten steigt Gestalt 
    ins Auge uns und Fülle ins Gemüt.

  • Was ist das Reinere im trüben Moor …* (D)

    Manuskripte 1948-51 — Entstanden: 09. Mai 1950

    Was ist das Reinere im trüben Moor
    das macht zur Trübnis diese klaren Ufer? 
    Da Städte sind und Gärten gegenwärtig 
    nur dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, lastend
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen, 
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Auge und schwellen Früchte ins Geblüt?

  • Was ist im trüben Moor das Reinere …* (E)

    Manuskripte 1948-51 — Entstanden: 13. Mai 1950

    Was ist im trüben Moor das Reinere,
    davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
    da Stadt und Garten einzig gegenwärtig 
    sind dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, die lastet
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen, 
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?

  • Was ist im trüben Moor das Reinere …*

    Typoskripte 1948-50 — Entstanden: 13. Mai 1950

    Was ist im trüben Moor das Reinere,
    davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
    da Stadt und Garten einzig gegenwärtig
    sind dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, die lastet
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen,
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?

  • Was ist im trüben Moor das Reinere …*

    Typoskripte 1945-50 — Entstanden: 13. Mai 1950

    Was ist im trüben Moor das Reinere,
    davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
    da Stadt und Garten einzig gegenwärtig
    sind dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, die lastet
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen,
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?

  • Was ist im trüben Moor das Reinere …

    Typoskripte Thomas Raeber — Nicht datiert! . . . (Mai 1950 *)

    Was ist im trüben Moor das Reinere,
    davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
    da Stadt und Garten einzig gegenwärtig
    sind dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, die lastet
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen,
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?

  • Was ist im trüben Moor das Reinere …*

    Verstreutes — Publiziert: Dezember 1950

    Was ist im trüben Moor das Reinere,
    davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
    da Stadt und Garten einzig gegenwärtig
    sind dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, die lastet
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen,
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?

  • Was ist im trüben Moor das Reinere …*

    Typoskripte Kutter — Nicht datiert! . . . (April 1951 *)

    Was ist im trüben Moor das Reinere,
    davor zur Trübnis wird dies klare Ufer?
    da Stadt und Garten einzig gegenwärtig
    sind dort und diese obern bleiben Schatten,
    05geworfen an die Höhlendecke, die lastet
    auf unsrem Haupt, und Freiheit ist der Eingang
    hinunter in die widerliche Lache,
    wo aus der Fische aufgeblähten Leichen,
    aus fauler Pflanzen Resten steigt der Turm
    10ins Aug und ins Geblüt die Beere schwillt?