Vorwort - Reduktionen
Synopse
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Tagebuch, 4.11.79
Tagebuch — Entstanden: 04. November 1979Reduktionen
Was sich in den alten Gedichten, deren letzte ich vor 16 Jahren veröffentlichte, allmählich an Weltstoff angesammelt hatte, so dass sie schliesslich daran erstickten, das ist hier alles wieder abgeräumt. Nichts mehr von dem ganzen Zivilisationsmobiliar. Und nichts mehr auch von der Historie. Nur noch die paar Bilder, die seit jeher in mir lagen und jetzt in diesem poetischen Sommer, nach der glücklichen Vollendung einer grossen und schweren Arbeit wieder heraufdrangen als Musik. Und auch das ganze kunstvolle // grammatikalische Skelett der alten Gedichte ist nicht mehr da. Eigentlich von Grundformen nur¿ je Abwandlungen. Eine Musik der einfachen Worte, der schwebenden Assoziationen.
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Reduktionen (Vorwort-Entwurf)
Notizbuch 1965-80 — Entstanden: 04. November 1979Was sich in den alten Gedichten, deren letzte ich vor 16 Jahren veröffentlichte, allmählich an Weltstoff angesammelt hatte, sodass sie schliesslich daran erstickten, das ist hier alles wieder abgeräumt. Nichts mehr von dem ganzen Zivilisationsmobiliar, und nichts mehr auch von der Historie. Nur noch die paar Bilder, die seit [jeher] alters in mir lagen und jetzt in diesem poetischen Sommer, nach der glücklichen Vollendung einer grossen und schweren Arbeit wieder heraufdrangen als Musik. Und auch das ganze kunstvolle // grammatikalische Skelett der alten Gedichte ist nicht mehr da – eigentlich nur Grundformen, kaum je Abwandlungen. Eine Musik der einfachen Worte, der schwebenden Assoziationen.
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Reduktionen (Entwürfe zu Vorwort)
Typoskripte 1979 — Entstanden: 03. September 1980Diese Gedichte, die ersten nach einer Pause von siebzehn Jahren, sind Reduktionen: Erfahrung der Natur, der Geschichte, des Mythos, von allem Beiwerk befreit, zurückgeführt auf jähe Gesichte und Klänge, wie sie der Augenblick gibt.
02 Diese Gedichte<,> die ersten nach einer Pause von 17 Jahren<,> sind, soweit sie nicht im Gedanklichen bleiben, Reduktionen: sie halten [sie] von den Gegenständen der Welt nur die Vision, den Klang eines Augenblicks der Begegnung fest. Natur, Mythos, Geschichte sind zurückgeführt auf ein paar Grundfiguren. In ihrer Kargheit mögen sie zuweilen an Rätselsprüche erinnern.
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Reduktionen (Vorwort Druckfassung)
Zusatztexte — Nicht datiert! . . . (Juni 1981 *)Wenn sich in vielen meiner frühen Gedichte, deren letzte vor siebzehn Jahren veröffentlicht wurden, eine Menge von Weltstoff aufgehäuft hatte, so ist das hier alles wieder abgeräumt. Nichts mehr oder nur noch Spuren von dem Mobiliar der Historie, der Mythologie und der technischen Zivilisation. Nur noch die paar alten Bilder, die seit jeher in mir lagen und jetzt in diesem poetischen Sommer 1980 nach der glücklichen Vollendung einer großen und schweren Arbeit wieder heraufdrängen. Und auch das grammatikalische Gerüst der früheren Gedichte ist nicht mehr da, die Sätze, soweit es sie überhaupt gibt, sind ganz einfach. Mehrenteils bestehen diese kurzen Stücke aus Substantiven und Verben in ihrer Grundform. Adjektive und Adverbien sind der einzige Luxus. Hinter dem Ganzen steht die Vorstellung einer Musik der Worte, der schwebenden Assoziationen.