Ichthys

Synopse

  • Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum …*

    Notizbuch 1952-54 — Entstanden: 06. Februar 1952

    Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum,
    der Halle Kühle triefend übern Saum des kahlen Gartens ein in dies Verlies. Wo hellste Blume Blatt und Düfte liess dem dumpfen Ruche und dem eklen Span: wo ist der Uhu, der die Ängste sann, dem kindischen Träumer, der am Weg sich gab, wohl unbedacht, dem Schlaf sich, alpbeschwertem Grab. Wo bist erwacht du, an dem schmutzigen Tisch. // 011

    02 Die Strasse draussen rülpst und kaut den hellen Fisch, der lebt und glänzt im klaren Element, ein gräulich und verwesendes Gemisch, in ihrer Gier aus Gängern und Geknirsch der Strassenbahnen: schon ist er tot, fiel hin den plumpen Schergen, die<,> dessen wüste Reste Eingeweihte bergen, Abkunft und stumm bewegte Zier nicht ahnen.

  • Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum …* (A)

    Manuskripte 1952 — Entstanden: 08. Februar 1952

    Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum,
    der Halle Kühle, triefend übern Saum 
    des kahlen Gartens ins Verlies, 
    wo hellste Blume Blatt und Düfte liess 
    05dem dumpfen Ruche und dem eklen Span: 
    wo ist der Uhu, der dies Ärgste sann 
    dem kindischen Träumer, der am Wege gab, 
    wohl unbedacht, dem Schlaf, 
    sich, alpbeschwertem Grab. 
    10Und bist erwacht du an dem leeren Tisch: 
    die Strasse draussen rülpst und kaut den hellen Fisch, 
    der lebt und glänzt im klaren Element, 
    ein gräulich schon verwesendes Gemisch, 
    in ihrer Gier aus Gängern und Geknirsch 
    15der Strassenbahn: 
    den Schergen fiel er hin 
    und seine Reste Eingeweihte schaun, 
    die seinen Thron und schön bewegten Sinn 
    des Flossenspiels im Traume fahn.

  • Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum …* (B)

    Manuskripte 1952 — Entstanden: 09. Februar 1952

    Die Landschaft, Tempel meinem heissen Traum,
    blich Abends klagend, triefend übern Saum 
    des wilden Gartens ins Verlies, 
    wo hellste Blume Blatt und Düfte liess 
    05dem dumpfen Ruche und dem eklen Span: 
    Wo ist der Uhu, der dies Ärgste sann 
    dem kindischen Träumer, der am Wege gab 
    dem Schlaf sich unbedacht und alpbeschwertem Grab? 
    Nun bin erwacht ich an den leeren Tisch, 
    10die Strasse draussen rülpst und kaut den Fisch, 
    der lebt und glänzt im klaren Element, 
    ein stinkend schon verwesendes Gemisch, 
    in ihrer Gier aus Händlern und Geknirsch 
    der Strassenbahn: 
    15den Schergen fiel er hin, 
    und seine Reste nur Geweihte schaun, 
    die seinen Thron und schön bewegten Sinn 
    des Flossenspiels im Traume fahn.

  • Ιχθύϛ (B)

    Manuskripte 1952 — Entstanden: 25. Februar 1952

    Und bist erwacht du an dem eklen Tisch,
    die Strasse draussen kaut und rülpst den Fisch,
    der dennoch lebt und glänzt im Element, 
    ein stinkend hier verwesendes Gemisch 
    05aus Gier der Händler und Gefluch, Geknirsch 
    der Strassenbahn: 
    den Schergen fiel er hin, 
    wo sind, die seiner Glorie nahn, 
    den Meeresthron und schön bewegten Sinn 
    10des Flossenspiels im Traume fahn?

  • Ιχθύϛ * (C)

    Manuskripte 1952 — Nicht datiert! . . . (Februar 1952 *)

    Und bist erwacht du an dem eklen Tisch,
    die Strasse draussen kaut und rülpst den Fisch,
    der denooch lebt und glänzt im Element, 
    im stinkend hier verwesenden Gemisch 
    05aus Händlergier und Fluch, Geknirsch 
    der Strassenbahn: 
    den Schergen fiel er hin. 
    Wo sind, die seiner Glorie nahn, 
    den Meeresthron und schön bewegten Sinn 
    10des Flossenspiels im Traume fahn?

  • Ichthys

    Typoskripte Kutter — Nicht datiert! . . . (April 1952 *)

    Und bist erwacht du an dem eklen Tisch,
    die Strasse draussen kaut und rülpst den Fisch,
    der dennoch lebt und glänzt im Element,
    im stinkend hier verwesenden Gemisch
    05 aus Händlergier und Fluch, Geknirsch
    der Strassenbahn:
    den Schergen fiel er hin.
    Wo sind, die seiner Glorie nahn,
    den Meeresthron und schön bewegten Sinn
    10 des Flossenspiels im Traume fahn?

  • Ichthys

    Typoskripte Thomas Raeber — Nicht datiert! . . . (Mai 1952 *)

    Und bist erwacht du an dem eklen Tisch,
    die Strasse draussen kaut und rülpst den Fisch,
    der dennoch lebt und glänzt im Element,
    im stinkend hier verwesenden Gemisch
    05 aus Händlergier und Fluch, Geknirsch
    der Strassenbahn:
    den Schergen fiel er hin.
    Wo sind, die seiner Glorie nahn,
    den Meeresthron und schön bewegten Sinn
    10 des Flossenspiels im Traume fahn?

  • Ichthys

    Typoskripte 1952 — Entstanden: 1952

    Und bist erwacht du an dem eklen Tisch,
    die Strasse draussen kaut und rülpst den Fisch,
    der dennoch lebt und glänzt im Element,
    im stinkend hier verwesenden Gemisch
    05 aus Händlergier und Fluch, Geknirsch
    der Strassenbahn:
    den Schergen fiel er hin.
    Wo sind, die seiner Glorie nahn,
    den Meeresthron und schön bewegten Sinn
    10 des Flossenspiels im Traume fahn?