Datiert: 1956

DER GANG

Wer den finstern Gang betritt am Tempel,
Wo die alten Bilder stehn: der Adler 
Mit der Wölfin und dem Stier, im Holze faulend:
Ihn bestürzen die, die vor verwandelt, 
05 In den Nischen hausen unterm Tropfgestein. 
Und sie lecken ihm Gesicht und Hand, bis daß er, 
Selbst ein junges Tier, die Zitzen saugt der Wölfin.

  • Besonderes:

    Randnotiz: Das Ding gebiert den Augenblick. „Wirkliche Realität ist immer unrealistisch“. (Kafka) In ihr wird das Spiel mit dem Ernst versöhnt, und die Zeit zeigt sich ihrer Schablone, die man für sie zuschnitt, überlegen. Der Augenblick verbindet Nähe mit größter Ferne; mit der Nähe wächst der Abstand. „Der Kiesel schauderte unter den Reben der Ferne“. (René Char)

  • Zeitschrift: Transit. Lyrikbuch der Jahrhundertmitte. Hrsg. mit Randnotizen von Walter Höllerer, S. 17
  • Letzter Druck: Die verwandelten Schiffe 1957
  • Textart: Verse
  • Datierung: pauschal (Konvolut)
  • Identisch mit: Die verwandelten Schiffe 1957

Inhalt: Unselbständig publizierte Gedichte und Gedichtgruppen (Verstreutes)
Textträger: Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und andere Sammelwerke
vgl. Verzeichnis der unselbständigen Publikationen

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